IV. LifeGRID Verbundtreffen und II. Projektforum: Rückblick

12.12.2025

Die zweitägige LifeGRID-Veranstaltung begann am 10. Dezember 2025 im Central Theater Brake. Ab 18:00 Uhr trafen die Teilnehmenden ein und nutzten die Gelegenheit für erste Gespräche bei Kaffee und einem offenen Austausch. Anwesend waren die LifeGRID-Projektpartner:innen, Vertreter des Projektträgers VDI Technologiezentrum GmbH sowie zahlreiche geladene Gäste.

Pünktlich um 18:30 Uhr eröffneten Verbundkoordinator Matthias Wenholt und Projektbeiratssprecher Prof. Michael Klafft vor 70 Teilnehmenden die Veranstaltung. Im Anschluss stellte er die  zentralen Projektziele sowie bereits erreichte Meilensteine vor und erläuterte die Rolle des Projektbeirates bei Vorbereitung und Umsetzung des Gesamtvorhabens.

In diesem Zusammenhang wurde auch deutlich, warum das LifeGRID-Projekt überregional große Aufmerksamkeit bekommt: Die Wesermarsch befindet sich in einer besonderen geografischen Lage, geprägt von Nordsee, Weser, Hunte und Jade, und weist im Landesinneren tiefliegende Bereiche auf. Risiken wie Sturmfluten, Binnenhochwasser oder ein großflächiger Stromausfall sind daher reale Szenarien, auf die das Projekt konkrete Antworten entwickelt.  

Ein inhaltlicher Schwerpunkt des Abends war die ausführliche Vorstellung des neuen Pflegeregisters, das im September gestartet ist und vom Deutschen Roten Kreuzes administriert wird. Innerhalb kurzer Zeit haben sich bereits erste Nutzerinnen und Nutzer registriert, während Pflegeeinrichtungen und ambulante Dienste das Angebot aktiv in die Fläche tragen. Das Register richtet sich zunächst an Personen ab Pflegegrad 3; eine Ausweitung wird geprüft. Im Katastrophenfall soll es ein präzises Lagebild ermöglichen, indem sichtbar wird, wo Menschen leben, die bei Evakuierungen oder Stromausfällen besonders auf Unterstützung angewiesen sind. Die Anwendung nutzt eine leicht verständliche Gestaltung mit Piktogrammen, einfachen Erklärungen und begleitenden Videos; regelmäßige Abfragen sorgen für aktualisierte Daten, die unter strengen Datenschutzvorgaben gespeichert werden.

Vertreter aus der kommunalen Politik betonten die Bedeutung des Registers für die Region und riefen dazu auf, das Angebot aktiv weiterzutragen, damit es möglichst viele Menschen erreicht.  

Die Jade Hochschule stellte zudem Forschungsarbeiten zur Wahrnehmung des Projekts in der Bevölkerung vor. Erste Ergebnisse aus fast 900 ausgewerteten Fragebögen zeigen, dass die Risikowahrnehmung in der Wesermarsch insgesamt gestiegen ist, ohne dass sich die Menschen stärker bedroht fühlen. Vielmehr sei die Bereitschaft zur Eigenvorsorge sowie die nachbarschaftliche Vernetzung gewachsen. Die Ergebnisse unterstreichen den Bedarf nach fortlaufenden Informations- und Beteiligungsmöglichkeiten, wie sie beispielsweise im Rahmen des Hochwasserschutztages angeboten werden, der 2026 erneut in Brake stattfinden wird.

Tag 2 – Fachliche Vertiefung und Projektfortschritt

Der zweite Veranstaltungstag begann am 11. Dezember 2025 im Kreishaus Brake. Um 09:00 Uhr eröffnete Erster Kreisrat und Verbundkoordinator Matthias Wenholt gemeinsam mit Frau Dr.Reichel vom VDI Technologiezentrum GmbH den Sitzungstag.

Im ersten großen Programmblock berichteten die Projektpartner: innen über den aktuellen Stand der Arbeitspakete 1 bis 6. Vertreten waren die Jade Hochschule, die Landesvereinigung für Gesundheit, das Deutsche Rote Kreuz, das Institut für Gefahrenabwehr, die Großleitstelle Oldenburger Land, der Landkreis Wesermarsch sowie der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband und viele assoziierte Partner: innen. 

In der zweiten Session folgten vertiefende Präsentationen zu den Schwerpunktbereichen Pflegeregister, Disaster Nursing und zur Aufstockung der Fördermittel. Dabei wurden Fortschritte, Herausforderungen und weitere geplante Maßnahmen erläutert.

Mit diesen detaillierten Einblicken, intensiven Gesprächen und fachlichen Impulsen endete der zweite Veranstaltungstag. Die Teilnehmenden und der VDI erhielten damit einen umfassenden Überblick über den Projektfortschritt, die Wirkung der bisher entwickelten Maßnahmen und die nächsten Schritte im LifeGRID-Verbund.

Foto: Beridan

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